Langbiografie
Willy Usadel
Operateur von Zwangssterilisationen. Der Direktor der Chirurgischen Klinik der Universität Tübingen Willy Usadel (1894-1952)
- Name
- Willy Heinrich Paul Usadel
- Rollen & Ämter
- Direktor der Chirurgischen Klinik
- Geburtstag
- 16.07.1894
- Geburtsort
- Gumbinnen
Willy Usadel war von 1934 bis 1945 Direktor der Chirurgischen Klinik der Universität Tübingen. In dieser Funktion war er für die Umsetzung von Zwangssterilisationen und Zwangskastrationen an seiner Klinik verantwortlich. Viele dieser Eingriffe führte er selbst aus. Seine Rolle beschränkte sich jedoch nicht auf die des ausführenden Operateurs. Er war zugleich ein frühes und aktives Mitglied der NSDAP und wirkte an der Universität Tübingen in verschiedenen Funktionen für die Partei, zuletzt als NS-Dozentenbundsführer.
Willy Heinrich Paul Usadel kam am 16. Juli 1894 im ostpreußischen Gumbinnen als Sohn eines Vorwerksverwalters im Hauptgestüt Trakehnen zur Welt. Der evangelisch erzogene Usadel nahm nach seinem Abitur zum Sommersemester 1914 ein Studium der Medizin an der Universität Königsberg auf.1 Dort gehörte er der Burschenschaft 'Teutonia Königsberg', Mitglied im nationalistischen Dachverband 'Deutscher Burschenschaften', an.2 Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs meldete er sich als Kriegsfreiwilliger zum Heer. Kurz nach seiner Beförderung zum Kavallerieoffizier wurde er im Juli 1916 bei Verdun schwer verwundet. Als er nach zwei Jahren Genesung wieder an die Westfront kam, geriet er in britische Kriegsgefangenschaft. Nachdem er im November 1919 aus Großbritannien zurückgekehrt und im Januar 1920 aus dem Heeresdienst entlassen worden war, nahm er sein Medizinstudium wieder auf. Bereits im Juli 1922 absolvierte er das ärztliche Staatsexamen, die Approbation zum Arzt erhielt er Februar 1923. Seine Doktorarbeit schrieb er über "Die Kirschner'sche Knochenbolzung bei Unterschenkelamputationen".3 Im Anschluss an seine Approbation war er als Assistenzarzt an der Chirurgischen Universitätsklinik in Königsberg tätig. Klinikdirektor Professor Martin Kirschner nahm ihn, als er 1928 die Leitung der Chirurgischen Universitätsklinik in Tübingen übernahm, als Mitarbeiter in den Südwesten mit. Usadels Habilitationsschrift aus demselben Jahr, "Ein Beitrag zur Funktionsprüfung des Kreislaufes in der Chirurgie", bewertete Kirschner in seinem Gutachten sehr positiv.4 Im Juli 1933 wurde Usadel zum außerordentlichen Professor ernannt.5 Einen Monat später wurde er zum Leiter der Abteilung für Chirurgie am Rudolf-Virchow-Krankenhaus in Berlin berufen.
Als die Medizinische Fakultät der Universität Tübingen im März 1934 über die Berufung eines Nachfolgers für Kirschner als Professor für Chirurgie und Direktor der Chirurgischen Klinik beriet, wurde Usadel "[i]n einigem Abstand" an dritter Stelle in die Liste aufgenommen. Er galt der Berufungskommission der Fakultät im Vergleich zu seinen beiden älteren Konkurrenten Nikolai Guleke und Otto Goetze als noch zu unerfahren – eine Position, der sich auch der Senat und der Rektor der Universität anschlossen.6 Dass Usadel letztlich dennoch auf den Lehrstuhl berufen wurde, verdankte er laut Bernd Grün zu einem nicht unerheblichem Teil der Fürsprache des NS-Dozentenbundführers und Mediziners Rupprecht Matthaei.7 Usadel, der bereits 1931 der NSDAP beigetreten war,8 konnte Matthaei als zuverlässiger Nationalsozialist gelten. So hatte Usadel bereits im November 1932 zusammen mit anderen Hochschullehrern einen Wahlaufruf zugunsten Adolf Hitlers unterschrieben. Die Medizinische Fakultät hatte Usadel zwar durchaus aufgrund seiner medizinischen Leistungen auf die Berufungsliste gesetzt. Dass er sich gegen zwei höher platzierte Konkurrenten durchsetzten konnte und auf den ersten Listenplatz gesetzt wurde, verdankte er jedoch wahrscheinlich der Fürsprache des NS-Dozentenbundsführers. Daher sieht Grün es als nicht berechtigt an, Usadels Weg zum Lehrstuhl als eine rein politische Berufung zu verstehen.9 Die Berufung kann jedoch als eine angesehen werden, die vermutlich durch politische Netzwerke beeinflusst wurde.
Als Usadel im Juni 1934 den Lehrstuhl und die Leitung der Tübinger Klinik übernahm, befand sich diese in einer räumlichen Veränderung. Bereits unter Usadels Vorgänger Kirschner hatten die Planungen für einen Neubau der Klinik begonnen, der neuesten chirurgischen Erkenntnissen und Bedürfnissen genügen sollte. Nachdem das neue Klinikgebäude 1935 eingeweiht wurde, konnte Usadel das Gebäude zahlreichen höheren NS-Funktionären präsentieren.10
Usadels Klinik war an mehreren nationalsozialistischen Zwangseingriffen beteiligt. So wurden zwischen 1934 und 1945 an der Chirurgischen Universitätsklinik mehrere hundert eugenische Sterilisationsoperationen vorgenommen. Die Grundlage hierfür bildete das zum Januar 1934 in Kraft getretene 'Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses' (GzVeN). Demnach konnten neu eingerichtete 'Erbgesundheitsgerichte' bei Personen ab einem Alter von zwölf Jahren eine zwangsweise Unfruchtbarmachung anordnen, sofern bestimmte als erblich angenommene psychische oder neurologische Erkrankungen, geistige oder körperliche Behinderungen oder chronischer Alkoholismus diagnostiziert worden waren.11 Die Akteure der nationalsozialistischen 'Erbgesundheitspolitik' ignorierten hierbei das Recht der Betroffenen auf körperliche Unversehrtheit. Sie zielten auf der Grundlage einer biologistischen 'Volkskörper'-Ethik auf einen Ausschluss der 'Erbkranken' von der Fortpflanzung ab.12
In den arbeitsteiligen Prozess der Zwangssterilisationen waren Klinikdirektoren einbezogen. Klinik- und Anstaltsleiter waren verpflichtet, 'erbkranke' Patienten bei Amtsärzten anzuzeigen und hatten auch das Recht, Anträge auf Sterilisation bei den 'Erbgesundheitsgerichten' zu stellen. Unter den Anzeigen und Anträgen von Seiten der Tübinger Universitätskliniken kamen sicherlich die meisten von Ärzten der Nervenklinik, da psychiatrische und neurologische Diagnosen am häufigsten als Begründung für Sterilisationen dienten.13 Die Psychiater der Nervenklinik wurden vom Tübinger 'Erbgesundheitsgericht' auch regelmäßig mit Gutachten in Sterilisationsverfahren beauftragt.14 Die Sterilisationsoperationen in Tübingen erfolgten bei Frauen und Mädchen an der Universitätsfrauenklinik, bei Männern und Jungen an der Chirurgischen Universitätsklinik. An letzterer machten die Chirurgen zwischen 1934 und 1945 mindestens 503 Personen zwangsweise operativ unfruchtbar,15 hiervon mindestens 496 während der Zeit der Klinikleitung Usadels. Beinahe alle diese eugenischen Operationen gingen auf Urteile von 'Erbgesundheitsgerichten' zurück. In einem Fall wurde die Sterilisation jedoch aus antiziganistischen Gründen durch das Reichskriminalpolizeiamt angeordnet. Der 30jährige Sinto Paul K. wurde im Mai 1944 aufgrund seiner zugeschriebenen 'Rassenzugehörigkeit' als sogenannter 'Zigeunermischling' an der Chirurgischen Klinik sterilisiert.16
Eine andere Form von Zwangsoperationen an der Chirurgischen Klinik war die Kastration von männlichen Sexualstraftätern. Die nationalsozialistische Regierung schuf im Dezember 1933 im Rahmen des 'Gesetzes gegen gefährliche Gewohnheitsverbrecher' die Möglichkeit, dass Gerichte im Fall von bestimmten Sexualstraftaten die Maßnahme der chirurgischen Kastration des Delinquenten zum Zwecke einer Verhaltensänderung anordnen konnten.17 Zwischen 1934 und 1945 wurden 29 männliche Personen, überwiegend Häftlinge der Strafanstalten in Rottenburg und Ludwigsburg, operativ die Hoden entfernt, was einen schweren Eingriff in deren körperliche Unversehrtheit bedeutete. Bei 24 von ihnen erfolgte der Eingriff zwangsweise durch ein Gericht angeordnet, 5 männliche Personen beziehungsweise deren Vormünder wählten angeblich freiwillig, womöglich unter Druck, die 'freiwillige Entmannung' nach § 14 des GzVeN.18 In mindestens 14 Fällen führte Willy Usadel die Operation persönlich durch.19
Sowohl bei den Sterilisationen als auch bei den Kastrationen wurden die angeordneten operativen Eingriffe von den Tübinger Chirurgen anscheinend unhinterfragt umgesetzt. Sie waren ganz überwiegend gerichtlich angeordnet, so dass Usadel davon ausgehen konnte, formal korrekt zu handeln.
Usadel war – anders als seine Amtskollegen, die Leiter der Nervenklinik Robert Gaupp20 und Hermann F. Hoffmann21 und der Direktor der Frauenklinik August Mayer22 - nicht durch eugenische beziehungsweise 'rassenhygienische' Veröffentlichungen oder Vorträge in Erscheinung getreten. Seine Publikationen, Vorträge sowie seine universitäre Lehre beschränkten sich allem Anschein nach vorwiegend auf rein chirurgische Themen.23 Er kann somit nicht als engagierter Eugeniker oder aktiver Rassenideologe, wohl aber als willfähriger Operateur bei eugenisch und kriminalbiologisch begründeten Eingriffen angesehen werden. In den beiden hochgradig arbeitsteilig organisierten Medizinverbrechen Sterilisationen und Kastrationen war Usadel somit einer der ausführenden Akteure. Er war zwar nicht selbst an der Entscheidung für die Eingriffe beteiligt; dies entlässt ihn jedoch nicht aus der Mitverantwortung an hunderten Zwangseingriffen.
Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde an der Chirurgischen Klinik ein Wehrmachtslazarett eingerichtet. Dementsprechend wurde Usadel parallel zu seiner Klinikleitung von Ende August 1939 an als Sanitätsoffizier bei der Wehrmacht tätig: bis August 1944 beim Stab der Armee-Sanitäts-Abteilung 552 Kr. 6, anschließend bei der Heeres-Sanitätsstaffel Tübingen 1319.24 Zugleich hatte er die Position eines ‚Beratenden Chirurgen des deutschen Heeres‘ inne.25
An Usadels Klinik, wie auch an anderen Tübinger Universitätskliniken, mussten während des Zweiten Weltkriegs ausländische Zivilisten Zwangsarbeit verrichten. Hierbei handelte es sich vor allem um junge Frauen, die in der Küche, in der Krankenpflege und als Reinigungskraft Hilfsaufgaben übernehmen mussten.26 Zwar erwiesen sich die Arbeits- und Ernährungsbedingungen an den Tübinger Universitätskliniken für die dort mehrheitlich tätigen osteuropäischen Zwangsarbeiterinnen als nicht so gesundheitsgefährdend wie beispielsweise in der Rüstungsindustrie. Dennoch erlebten auch sie den Aufenthalt als eine erzwungene Form der Arbeit. Bei mangelnder Zufriedenheit mit der Arbeitsleistung oder nach Fluchtversuchen konnte die Klinikleitung die betreffenden Zwangsarbeiterinnen melden, woraufhin die Gestapo sie in ihre KZ-ähnlichen 'Arbeitserziehungslager' verschleppte. Durch ein späteres Selbstzeugnis der Betroffenen ist der Fall von Eugenia Szalaty überliefert, einer polnischen Zwangsarbeiterin an der Chirurgischen Klinik, die nach einem Fluchtversuch in das 'Arbeitserziehungslager' Rudersberg bei Welzheim transportiert wurde. Sie kehrte acht Wochen später in abschreckend schlechter körperlicher Verfassung an ihren Tübinger Arbeitsplatz zurück.27 Auch im privaten Bereich profitierte Willy Usadel von Zwangsarbeit: Die ehemalige polnische Zwangsarbeiterin Maria N. berichtete in einem Zeitzeugeninterview, dass sie vom 18. Februar bis 7. Juni 1944 im Haushalt der Arztfamilie eines Prof. Usadel gearbeitet hatte.28
Innerhalb der Universität hatte Usadel zur Zeit des Nationalsozialismus zahlreiche Funktionen sowohl in Parteiämtern als auch in universitären Ämtern inne. So war er bereits zwischen Sommersemester 1938 und Wintersemester 1941/42 stellvertretender NS-Dozentenbundsführer gewesen, zugleich war er auch stellvertretender Leiter der Dozentenschaft und Vertrauensmann des NS-Dozentenbunds in der Medizinischen Fakultät. Vom Wintersemester 1937 bis Sommersemester 1939 hatte er den Posten als Dekan der Medizinischen Fakultät inne, gab diesen jedoch wegen hoher Arbeitsbelastung wieder ab.29 Im Dezember 1944 wurde er, nachdem sein Vorgänger Robert Wetzel durch Reichsdozentenführer Gustav Adolf Scheel seines Amtes enthoben worden war, zum NS-Dozentenbundsführer der Universität Tübingen ernannt.30 Er war nun für die politische Schulung der wissenschaftlichen Mitarbeiter der Universität in nationalsozialistischem Geist verantwortlich und konnte auf Berufungsverfahren politischen Einfluss nehmen. Auch wenn er laut eigener Aussage diese Machtbefugnisse in der chaotischen Situation der letzten Kriegsmonate kaum mehr nutzen konnte,31 so lässt seine Ernennung dennoch darauf schließen, dass die Partei ihn als einen zuverlässigsten Nationalsozialisten angesehen haben muss.
Willy Usadel wurde im Oktober 1945 auf den Befehl der Französischen Militärregierung hin von der Universität entlassen,32 vermutlich aufgrund seiner frühen NSDAP-Mitgliedschaft und seiner Parteiämter. In seinem Verfahren vor der Universitätsspruchkammer konnte Usadel zahlreiche Entlastungsschreiben, sogenannte Persilscheine, vorweisen. Besonders beeindruckt zeigte sich die Spruchkammer von Eingaben der Medizinischen Fakultät und mehrerer bekannter Personen aus dem öffentlichen Leben Tübingens und Württembergs zugunsten Usadels.33 Anders als seine parteipolitischen Aktivitäten spielten die zwangsförmigen Operationen an seiner Klinik in dem Verfahren keine Rolle. Usadel wurde letztlich durch die Spruchkammer als „Mitläufer“ eingestuft und seine universitäre Lehrbefugnis wieder erteilt.34 Das bedeutete jedoch nicht automatisch, dass Usadel dadurch wieder seinen Lehrstuhl in Tübingen zurückerhielt.
Er hatte sich zwischenzeitlich eine Alternative gesucht. Bereits ab Oktober 1946 war er als Leiter der Abteilung für Chirurgie am Kreiskrankenhaus in Freudenstadt tätig.35 Ab 1950 zeichnete sich eine Rehabilitierung Usadels an der Universität Tübingen ab. So wurde er im Januar 1950 in den Wartestand als Professor versetzt.36 Zu einer Wiederverwendung kam es jedoch nicht mehr, da Willy Usadel am 24. März 1952 starb.37
Einzelnachweise
- UAT: 126/699, Lebenslauf Usadels vom 9.11.1928. ↩
- Verzeichnis der Alten Burschenschaftler 1925, S. 473, S. 652 (Angabe: „Willi Usadal“ {sic!}). ↩
- Usadel 1923. ↩
- UAT: 126/699, Lebenslauf Usadels vom 9.11.1928, Stellungnahme Kirschners an die Medizinische Fakultät vom 19.11.1928. ↩
- Ebd., Abschrift eines Schreibens des Württ. Kultministeriums an das Akademische Rektoramt vom 21.7.1933. ↩
- Ebd., Schreiben des Dekans der Medizinischen Fakultät an das Akademische Rektoramt vom 18.3.1934, Schreiben des Senatsreferats des Großen Senats der Universität Tübingen, gez. Prof. Lehmann, vom 27.3.1934; UAT: 125/154, Schreiben des Dekans der Medizinischen Fakultät an das Akademische Rektoramt vom 11.4.1934; UAT: 47/40, Sitzung am 27.3.1934. ↩
- Grün 2010, S. 245. ↩
- BArch: BDC, Parteikorrespondenz, S 0008, Usadel, Willy: Usadel wurde am 1. August 1931 mit der Mitgliedernummer 595320 in die NSDAP aufgenommen. ↩
- Grün 2010, S. 251; diese Einschätzung vertritt beispielsweise Michael Kater mit Bezug auf Uwe Dietrich Adam: Kater 2000, S. 223f.; Adam 1977, S. 128f. ↩
- UAT: S 33/12, Foto Nr. 46; Usadel 1939. ↩
- Wer an "1. angeborenem Schwachsinn, 2. Schizophrenie, 3. zirkulärem (manisch-depressivem) Irresein, 4. erblicher Fallsucht {Epilepsie; A.d.V.}, 5. erblichem Veitstanz (Huntingtonsche Chorea), 6. erblicher Blindheit, 7. erblicher Taubheit, 8. schwerer körperlicher Missbildung" oder "an schwerem Alkoholismus" litt, konnte sterilisiert werden: 'Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses' (GzVeN) vom 25.7.1933, in: Reichsgesetzblatt I, 1933, S 529. ↩
- Zur Entstehung des 'Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses' siehe Benzenhöfer 2006; zur Geschichte der Eugenik und 'Rassenhygiene' in Deutschland siehe Weingart u.a. 1988 sowie Weindling 1989. ↩
- So hatten die Ärzte der Universitätsnervenklinik im Jahr 1934 ca. 36 % ihrer Patienten als ‚erbkrank‘ angezeigt: Bauer 1936, S. 19-22. ↩
- Grün 2010, S. 263. ↩
- Kolata / Wiesing (Red.) 2010, S. 1117f.; Grün 2010, S. 262-264. ↩
- Bericht des Arbeitskreises 'Universität Tübingen im Nationalsozialismus' zu 'Zigeunerforschung' 2011, S.4-6. ↩
- Zu Zwangskastrationen im NS siehe Sparing 1997; zum 'Gewohnheitsverbrechergesetz' siehe Müller 1997. ↩
- Kolata 2015. ↩
- UAT: 133/451 Nr. 17, Nr. 18; UAT: 133/454 Nr. 339, Nr. 340; UAT: 133/464 Nr. 1376; UAT: 133/483 Nr. 3269; UAT: 133/487 Nr. 3686; UAT: 133/548 Nr. 381; UAT: 133/566 Nr. 2134; UAT: 133/571 Nr. 2649; UAT: 133/574 Nr. 2976, Nr. 2977; UAT: 133/576 Nr. 3125; UAT: 133/619 Nr. 2579. ↩
- Zu Gaupp siehe Leins 1991. ↩
- Zu Hoffmann siehe Leonhardt 1996. ↩
- Zu Mayer siehe Doneith 2008. ↩
- Ausnahmen hiervon stellten der Aufsatz Usadel 1935, in dem er die chirurgische Technik der Sterilisationen und Kastrationen im Auftrag der Gerichte erläuterte, sowie der Vortrag "Die Stellung des Arztes im völkischen Leben" dar, den Usadel im Wintersemester 1944/45 im Rahmen der Vorlesungsreihe "Germanisch-deutsche Weltanschauung" hielt: Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Namens- und Vorlesungsverzeichnis Wintersemester 1944/45, S. 35. ↩
- UAT: 126/699, beglaubigte Abschrift vom 20.3.1950 von einem Auszug aus dem Wehrpass von Usadel. ↩
- Behrend 2003, S. 246. ↩
- Wiglusch /Schittenhelm 2010, S. 644; zu Zwangsarbeit im Nationalsozialismus allgemein siehe Spoerer 2001. ↩
- Kulturamt der Stadt Tübingen / Förderverein zur Erforschung der Heimatgeschichte des Nationalsozialismus im Landkreis Tübingen 1992, S. 33f.; zur Rolle der Gestapo und ihrer 'Arbeitserziehungslager' beim Einsatz von Zwangsarbeitern siehe Lotfi 2000; Maier 2013a; Maier 2013b. ↩
- LUI: Pr-1-4-1, Interview mit Maria N. Für den Hinweis auf dieses Interview danke ich Daniel Hadwiger. ↩
- Siehe die gedruckten Vorlesungsverzeichnisse der Universität Tübingen vom Wintersemester 1934/35 bis Wintersemester 1944/45; UAT 126/699, Abschrift eines Schreibens von Rektor Hoffmann an die Fakultäten u.a. vom 19.12.1938. ↩
- Grün 2010, S. 245; Adam 1977, S. 199. ↩
- UAT: 126/699: Anlage Usadels o.D. ↩
- Ebd., Abschrift eines Schreibens des Landesdirektorium für Kultus, Erziehung und Kunst an den Rektor der der Universität Tübingen vom 25.10.1945; Zauner 2010, S. 953. ↩
- UAT: 126/699, Spruch des Spruchkammer für den Lehrkörper der Universität Tübingen vom 8.4.1949. ↩
- UAT: 126/699; StAS: Wü 120 T 3 Nr. 1920. ↩
- UAT: 126/699, Schreiben Usadels vom 20.3.1950. ↩
- Ebd., Formular „Entscheidung des Staatsministeriums“ vom 16.2.1950; Zauner 2010, S. 973. ↩
- UAT: 126/699, Traueranzeige für Usadel von seiner Familie vom 24.3.1952. ↩
Publikationen
Reichsgesetzblatt I, 1933.
Adam, Uwe Dietrich, Hochschule und Nationalsozialismus. Die Universität Tübingen im Dritten Reich, Tübingen 1977.
Arbeitskreis "Universität Tübingen im Nationalsozialismus", Bericht des Arbeitskreises "Universität Tübingen im Nationalsozialismus“ zu 'Zigeunerforschung', 'Kriminalbiologie' und Zwangssterilisierungen von 'Zigeunern' an der Universität Tübingen, Tübingen 2011 <uni-tuebingen.de/universitaet/profil/geschichte-der-universitaet/aufarbeitung-ns-zeit> (letzter Zugriff: 10.9.2020).
Bauer, Werner, Erste Erfahrungen mit der Anwendung des Sterilisierungsgesetzes bei Geisteskranken. Eine statistische Übersicht über die Fälle der Tübinger Nervenklinik im Zeitraum vom 1.1.1934 – 31.12.1934, Dissertation med., Tübingen 1936.
Behrend, Karl Philipp, Die Kriegschirurgie von 1939-1945 aus der Sicht der Beratenden Chirurgen des deutschen Heeres im Zweiten Weltkrieg, Freiburg 2003.
Benzenhöfer, Udo, Zur Genese des Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses, Münster 2006.
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Leins, Claudia, Robert Gaupp. Leben und Werk, Dissertation, Tübingen 1991.
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Zauner, Stefan, "Die Entnazifizierung (Epuration) des Lehrkörpers. Von der Suspendierung und Entlassung zur Rehabilitierung und Wiedereinsetzung der Professoren und Dozenten bis Mitte der 1950er Jahre", in: Wiesing, Urban / Brintzinger, Klaus-Reiner / Grün, Bernd / Junginger, Horst / Michl, Susanne (Hg.), Die Universität Tübingen im Nationalsozialismus, Stuttgart, 2010, S. 937-997.
Archivtexte
Archiv des Ludwig-Uhland-Instituts Tübingen (LUI): Pr-1-4-1.
Bundesarchiv Berlin (BArch): Berlin Document Center (BDC), Parteikorrespondenz, S 0008, Usadel, Willy.
Statsarchiv Sigmaringen (StAS): Wü 120 T 3 Nr. 1920. Finanzministerium. Vermögenskontrolle.
Universitätsarchiv Tübingen: S 33/12, Foto Nr. 46.
Universitätsarchiv Tübingen: UAT 47/40. Protokoll über die Verhandlungen des Großen Senats der Universität Tübingen vom 3.11.1927-16.2.1935.
Universitätsarchiv Tübingen: UAT 125/154. Besetzung der klinischen Lehrstühle (1924-1942).
Universitätsarchiv Tübingen: UAT 126/699. Personalakte Willy Usadel.
Universitätsarchiv Tübingen: UAT 133/451. Chirurgische Klinik. Krankengeschichten 1935.
Universitätsarchiv Tübingen: UAT 133/454. Chirurgische Klinik. Krankengeschichten 1935.
Universitätsarchiv Tübingen: UAT 133/464. Chirurgische Klinik. Krankengeschichten 1935.
Universitätsarchiv Tübingen: UAT 133/483. Chirurgische Klinik. Krankengeschichten 1935.
Universitätsarchiv Tübingen: UAT 133/487. Chirurgische Klinik. Krankengeschichten 1935.
Universitätsarchiv Tübingen: UAT 133/548. Chirurgische Klinik. Krankengeschichten 1937.
Universitätsarchiv Tübingen: UAT 133/566. Chirurgische Klinik. Krankengeschichten 1937.
Universitätsarchiv Tübingen: UAT 133/571. Chirurgische Klinik. Krankengeschichten 1937.
Universitätsarchiv Tübingen: UAT 133/574. Chirurgische Klinik. Krankengeschichten 1937.
Universitätsarchiv Tübingen: UAT 133/576. Chirurgische Klinik. Krankengeschichten 1937.
Universitätsarchiv Tübingen: UAT 133/619. Chirurgische Klinik. Krankengeschichten 1938/39.