Kurzbiografie

Friedrich Bücheler

Nach dem Abitur 1908 war Friedrich Bücheler Verwaltungspraktikant in verschiedenen Gemeinden. Während des Ersten Weltkriegs war er von 1915 bis 1918 in der Zivilverwaltung im vom deutschen Kaiserreich besetzten belgischen Limbourg tätig. 1917 legte er in Stuttgart die Verwaltungsdienstprüfung ab. Von Februar 1920 an war er bei der Württembergischen Landespolizei Stuttgart angestellt und dort innerhalb der Politischen Abteilung eingesetzt. Weitere Stationen waren Schramberg, Schwenningen, Friedrichshafen, Stuttgart und Tuttlingen. Unter der Mitgliedsnummer 5973466 trat Bücheler am 1. Mai 1937 in die NSDAP ein. Vom 4. Mai 1939 bis 22. Mai 1945 war er Amtsvorstand des Polizeiamts Tübingen. Bücheler war in dieser Funktion auch an der Deportation der Tübinger Jüdinnen und Juden beteiligt. Vom 18. Dezember 1945 bis 31.März 1949 war er beim Landratsamt Tübingen angestellt, zunächst als Zählkommissar und danach als Kommissar für die Flüchtlinge. Im Januar 1949 wurde Friedrich Bücheler von der Spruchkammer als "Entlasteter" eingestuft. Am 1. April 1949 begann er erneut den Dienst bei der Landespolizeidirektion Tübingen, nun in der Personalabteilung.

  1. Haug, Tabea, "Friedrich Bücheler – Ein Helfer Tübingens. Zwischen Anpassung, Ablehnung und Widerstand im Dritten Reich", in: Körber Stiftung (Hg.), Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten zum Thema: Helden - verehrt, verkannt vergessen, Hamburg 2009.

  1. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (HStAS): EA 2/150 Bü 177. Personalakte Bücheler, Friedrich.

  2. Staatsarchiv Sigmaringen (StAS): Wü 13 T 2 (Staatskommissariat für die politische Säuberung) 2068/020. Bücheler, Friedrich Hugo aus Künzelsau (Geburtsort); Tübingen-Lustnau
    geb. am 12. November 1890.