Kurzbiografie

Hermann Häcker

Hermann Häcker war seit 1928 (Ober-)Lehrer an der Volksschule Lustnau. 1931 war er eines der fünf Gründungsmitglieder der NSDAP in Lustnau, den NS-Lehrerbund (NSLB) im Kreis Tübingen hat er 1933 angeführt. Nach der Eingemeindung Lustnaus nach Tübingen 1935 wurde er Ratsherr im Gemeinderat Tübingen; dort lieferte er im Auftrag der Gauleitung für den Sicherheitsdienst (SD) "regelmäßig genaue Berichte über die nicht öffentlichen Gemeinderatssitzungen" (eigene Aussage, 1946). Der weitere berufliche Aufstieg war ihm nach Verurteilung 1937 wegen Misshandlung eines Schülers verbaut. Im November 1944 wurde Häcker als Zugführer zum Volkssturm beim "Westwall" eingezogen. Im April 1945 geriet er bei Salmendingen in französische Kriegsgefangenschaft, anschließend war er im Lager Balingen interniert (nach eigener Diktion "drei Jahre im KZ"). Die Spruchkammer Balingen stufte ihn am 15. März 1949 als minderbelastet ein; er wurde mit 80% des regulären Ruhegehalts pensioniert.

  1. Staatsarchiv Sigmaringen (StAS): Wü 13 T 2 (Staatskommissariat für die politische Säuberung) Nr. 2122/028. Häcker, Hermann aus Sonderbuch, Kreis Ulm (Geburtsort); Balingen; Tübingen-Lustnau.

  2. Staatsarchiv Sigmaringen (StAS): Wü 82 T3 (Oberschulamt Tübingen: Personalakten von Lehrern an Volksschulen) Nr. 634. Häcker, Hermann geb. am 9. Februar 1890.