Langbiografie

Albert Dietrich

Albert Dietrich (1890-1958): Der "Revolutionär von rechts" hatte sich nur "geirrt"

Zum Wintersemester 1943/44 kam Albert Dietrich an die Tübinger Universität. Wie sein Kollege Erich Keller profitierte auch er aufgrund guter Beziehungen zu den im "Amt Rosenberg" agierenden Alfred Baeumler sowie zum Tübinger Psychologen und Pädagogen Gerhard Pfahler. Dietrich war wissenschaftlich noch weniger ausgewiesen als Keller. Philosophische Artikel hatte er kaum veröffentlicht, wohl aber politische Artikel und Aufsätze in Zeitschriften. Dietrichs Lehrbefugnis erstreckte sich auf Pädagogik, da er den im Wehrdienst stehenden Pädagogen Pfahler vertreten sollte; sie wurde auf Philosophie ausgeweitet.1

Albert Werner Johannes Dietrich2 wurde am 4. September 1890 als Sohn des Praktischen Arztes Georg Rosenbaum in Berlin geboren. Nach dem Tod des Vaters 1898 adoptierte ihn sein Großvater, der Komponist Albert Dietrich. Seine Hochschulreife erlangte Dietrich in Berlin, anschließend studierte er dort von Oktober 1910 bis Juli 1914 Philosophie, Kunstwissenschaft, Kunstgeschichte, Mathematik und Physik, unterbrochen von einem Gastsemester in Marburg von 1912-1913. Dietrich trat dem "Verband der Vereine Deutscher Studenten" (VVDSt) bei, eine nicht-schlagende, aber Farben tragende Verbindung, in der seit 1896 ein "Ariernachweis" nötig war.3

Als Kriegsfreiwilliger kam Dietrich im August 1914 an die Westfront, im Herbst desselben Jahres wurde er wissenschaftlicher Hilfsarbeiter beim stellvertretenden Generalstab des Heeres in Berlin. Nach dem Ersten Weltkrieg leistete er im späteren polnischen Bromberg "grenzpolitische Arbeit"; er war Mitarbeiter der Berliner Organisation "Kriegshilfe Ost". Anschließend wurde er vielfältig eingesetzt: als Redner bei der Truppe, bei den Freikorps, bei Reichswehrlehrgängen, als "Kampfredner" in der Antibolschewistischen Liga.

Dietrich hielt auch Universitätslehrgänge für die Berliner Schutzpolizei ab und bot im Auftrag des Reichswehrministeriums politische Seminare an. Als Freikorps-Kampfredner trat er in Schlesien auf, übernahm während des Kapp-Lüttwitz-Putsches (13.-17. März 1920) die politische Betreuung der Truppe, war Mitglied der Jungkonservativen Vereinigung sowie Mitbegründer des "Juni-Klubs"4 unter Arthur Moeller van den Bruck (1876-1925), die "bedeutendste antidemokratische Ideenzentrale der frühen Jahre der Weimarer Republik".5

1916 wurde Dietrich mit einer Arbeit über "Kants Begriff des Ganzen in seiner Raum-Zeit-Lehre und das Verhältnis zu Leibniz" promoviert; er war anschließend bis 1923 im Seminar von Ernst Troeltsch tätig, von Mai 1924 bis September 1928 war er "planmäßiger Oberassistent" am Philosophischen Seminar der Universität Berlin (Assistententätigkeit bei Max Dessoir). Vom 1. April 1930 bis zum 31. März 1932 lehrte er als Professor für Pädagogik und Philosophie an der Cottbuser Pädagogischen Akademie. Mit der Schließung wurde er 1932 in den einstweiligen Ruhestand versetzt.

Zum 1. April 1933 kam er an die Hochschule für Lehrerbildung in Halle, die ein Jahr später nach Hirschberg im Riesengebirge verlegt wurde. In die NSDAP trat Dietrich zum 1. Mai 1937 ein (Nr. 5554901); jahrelang war er Ortsgruppenschulungsleiter in Hirschberg-Süd und mehrere Monate lang stellvertretender Kreisschulungsleiter bei der Hirschberger Kreisleitung. Seit 1933 war er Mitglied in der SA. Außerdem war er seit 1. Juli 1933 Mitglied im NS-Lehrerbund, in der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV), in der Reichsdozentenschaft und im NS-Altherrenbund (NSAHB). Eigenen Angaben zufolge hatte er in den verschiedenen Gliederungen und angeschlossenen Verbänden der Partei, insbesondere im NSLB und im Deutschen Volksbildungswerk (DVW), "eine umfangreiche Vortragstätigkeit entfaltet", war Gauredner des DVW und Gauredner des Beauftragten für das militärische Vortragswesen. In Hirschberg übernahm er von 1936 bis 1940 den Predigtdienst, die Evangelisation und die Bibelarbeit für die "Gemeinde gläubig getaufter Christen" (Baptistengemeinde).

Laut einem 1943 angefertigten Schriftenverzeichnis6 hat Dietrich kein größeres Werk veröffentlicht, weder politischen noch philosophischen Inhalts. In den 1920er Jahren finden sich Artikel und kleinere Aufsätze insbesondere im Gewissen, einer republikfeindlichen Zeitschrift, die wöchentlich erschien. Die Publikation war Sprachrohr des Juni-Klubs, in dem sich auch Dietrichs Studienfreund Max Hildebert Boehm engagierte. Herausgeber war Juni-Klub-Gründungsmitglied Heinrich von Gleichen-Rußwurm, der Anfang der 1920er Jahre das Berliner "Politische Kolleg" mit Martin Spahn gründete und die "Hochschule für nationale Politik" ins Leben rief. Neben dem Juni-Klub agierte der "Jungkonservative Klub", in dem sich Dietrich ebenfalls engagierte.

In seinen Artikeln für das Gewissen, die er zum Teil unter dem Pseudonym Asmus Gendrich7 veröffentlichte, zeigte sich Dietrich als unbedingter Gegner des Marxismus, der "Erfüllungspolitik" und des "Versailler Erdrosselungsvertrages". Er pochte auf die "theoretische und praktische Notwendigkeit deutschen Kolonialbesitzes", sah während eines Bremer Frauenkongresses den dort behaupteten Zusammenhang von Sozialismus und Pazifismus als "politischen Tiefstand" und "Wirklichkeitsfremdheit" an, worauf ihn "tiefes Grauen und namenloser Ekel gegen die bewusst fanatisierenden Frauen ergriffen" habe. In diesem Artikel bezeichnete sich Dietrich als "nationalen Studenten" und verwahrte sich gegen die Eliminierung von Kriegsgeschichten aus den Schulbüchern.8

In Hans Freyer schien er Anfang der 1930er Jahre seinen akademischen "Führer" gefunden zu haben, der die "Revolution von rechts" herbeischrieb. Dessen Werk aus dem Jahre 1931 befürwortete Dietrich. Freyers Soziologie sei eine "handelnde Wissenschaft",9 die "Revolution von rechts" sei "angewandte Soziologie".10 Erwartungsvoll schaute Dietrich mit Freyer auf eine revolutionäre Zukunft, die dem Staat sein Recht und seine Würde bringe und den "Scheinstaat",11 wie er die Weimarer Republik im NS-Staat nennen sollte, überwunden habe.

Dietrich strebte eine ständisch gegliederte "Volksgemeinschaft" an, einheitlich religiös fundiert als Willens- und Wertegemeinschaft, wobei stets ein mystisches Moment hineinspielte. Er forderte eine Nationalerziehung, die kräftigend und formend auf die "Rasse" einwirke.12 In seiner Habilitation verteidigte er die nationalsozialistische Erziehungstheorie Baeumler’scher Provenienz und propagierte die Formationserziehung, die eine germanische Lebensordnung wiederherstellen sollte.

Während der NS-Zeit veröffentlichte Dietrich einige Artikel im Deutschen Adelsblatt, würdigte die Erziehung im neuen Staat und die nationalsozialistische Gesetzgebung. Den 30. Januar 1933 feierte er als "Tag der neuen Volksordnung des genial und groß gebauten Staates der festgefügten Volksgemeinschaft, der wiedererstandenen Freiheit und Ehre und eines zum ersten Male wahrhaft politischen Reiches."13 Er pries die "deutsche Freiheitsbewegung, wie sie der Führer schuf" sowie Baeumlers "politischen Soldaten" und sprach sich für eine neue Geschichtsschreibung nach dem Vorbild von Walter Franks "Reichsinstitut für Geschichte des neuen Deutschland" aus. Als Deutscher werde man geboren, zum Nationalsozialisten aber müsse man erzogen werden, so Dietrich. Die deutsche "Sprachgemeinschaft" gründe in der "Blutsgemeinschaft": Juden könnten zwar "deutsch" sprechen, aber nicht "deutsch" empfinden. 1939 war für Dietrich der "Völkerkampf" bereits Realität. Er zeigte sich entschlossen, "den Lebensraum zu erkämpfen" und zielte auf eine neue europäische Ordnung. "Adolf Hitler ist Deutschland und wir gehören ihm", so Dietrich, "wir danken unserem Führer!", so seine "einfachen Worte" zum 50. Geburtstag von Hitler.14

Als Dietrich 1934 stellvertretender Direktor der Hochschule für Lehrerbildung in Hirschberg wurde, setzte er "Denkzucht" und "Manneszucht" der "weichlichen Utopie einer Lebensgemeinschaft von gestern"15 entgegen. Dazu gehörten Wehrsportlager, Märsche, Appelle und pseudoreligiöse Handlungen wie Flaggendienste und Morgenfeiern. So war die Hochschule eine "nationalsozialistische Kaderakademie mit ausschließlich politischer Ausrichtung und paramilitärischer Ausbildung."16

Wie Erich Keller verfolgte auch Dietrich wissenschaftliche Ambitionen. Als 1941 die Hochschulen für Lehrerbildung (HfL) in Lehrerbildungsanstalten umgewandelt wurden, wollte er "aus der propagandistischen und wissenschaftlich völlig ungenügenden Atmosphäre der HfL heraus"17 , gab er nach dem Zweiten Weltkrieg an. Ohne Habilitation hatte er keine Möglichkeit, an einer Universität zu dozieren. So entschloss er sich, im Wintersemester 1941/42 in Breslau den Antrag auf Habilitation einzureichen. Dort hatte er zuvor mit dem Ex-Tübinger Philosophiedozenten August Faust sowie mit Christian Eckle, einem früheren Schüler der Tübinger Professoren Oswald Kroh und Gerhard Pfahler,18 Gespräche geführt. Eckle war dort seit Oktober 1940 außerordentlicher Professor für Psychologie.19

Es ist also durchaus denkbar, dass Eckle den Habilitationswunsch Dietrichs an Pfahler weitergegeben hat. Im November 1941 erreichte Dietrich jedenfalls ein Schreiben von Pfahler. Er suche einen Mitarbeiter für sein in Aussicht genommenes sozialpädagogisches Institut der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV) an der Tübinger Universität, der sich habilitieren könne. Die Initiative, das Institut für Volkswohlfahrt nach Tübingen zu holen, kam von Kroh, die Leitung sollte Pfahler übernehmen. Am 27. Juli 1943 habilitierte sich Dietrich für Pädagogik und Philosophie mit einer Arbeit über "[d]ie Schule im Gefüge der nationalsozialistischen Ordnung" - aber an der am 20. April 1941 gegründeten Reichsuniversität Posen. Dorthin war Eckle 1943 berufen worden. Neben Kurt Stavenhagen war er Gutachter der Habilitation Dietrichs. Das Vorwort schrieb Alfred Baeumler.20 Das Tübinger Institut der "Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt" (NSV) kam allerdings nicht zustande.

Mangels Planstelle an der Tübinger Universität wurde Dietrich jedoch von der NSV bezahlt, sie sprang für zwei Jahre mit einer "Ersatzhonorierung" ein.21 Vom Reichserziehungsminister wurde Dietrich beurlaubt, er behielt seinen Beamtenstatus.22 Eigenen Angaben zufolge hat Dietrich aber doch in einem NSV-Seminar Unterricht in Erziehungskunde und Unterrichtskunde gegeben, den Schwerpunkt seiner Arbeit sah er jedoch an der Tübinger Universität.23

In seinem am 1. April 1943 verfassten Lebenslauf rühmte sich Dietrich, "an dem nationalen Aufbruch der jungen Generation und der radikalen Bekämpfung der Weimarer Republik durch eine umfangreiche Tätigkeit in Rede und Schrift lebhaften Anteil"24 genommen zu haben. Seine Habilitationsschrift sei ein Handbuch der deutschen Lehrerbildung. Mit diesem Werk, in dem sich weltanschauliche und politische, philosophische und pädagogische Elemente aufeinander beziehen, wolle er den deutschen Lehrern ein Rüstzeug geben. Eingeschlossen sei auch die von den nationalsozialistischen (Vor-)Denkern Ernst Krieck und Alfred Baeumler neugegründete Erziehungswissenschaft, die er in ihrer wissenschaftlichen Bahn weiterführen und sichern wolle.

Das gefiel auch dem Tübinger Dozentenführer Robert Wetzel: "Gegen die Person Dietrich bestehen keine Bedenken. Die Lehrermächtigung ist außerdem sachlich zu begrüßen", urteilte er.25 Da Professor Rudolf Schaal durch seine Einberufung zur Wehrmacht als Vertreter von Gerhard Pfahler ausschied, konnte Dietrich im Wintersemester 1943/44 eine zweistündige Vorlesung über "[g]roße Erzieher" halten. Und da Pfahler eine Kriegsverletzung auskurierte, wurde die Lehrermächtigung auch auf das darauffolgende Semester verlängert. Am 3. August 1944 hielt Dietrich seine öffentliche Lehrprobe "[z]u Wilhelm Diltheys Lehre vom pädagogischen Genius" am Institut für Psychologie und Erziehungswissenschaft. Im Wintersemester 1944/45 referierte er innerhalb der Ringvorlesung "Germanisch-deutsche Weltanschauung" über das Thema "Elite und Gemeinschaft". Seinen Studierenden bot er neben einer "Geschichte der pädagogischen Ideen im Umriss" auch eine Übung über den von den Nationalsozialisten geschätzten Paul de Lagarde an. Am 20. November 1944 ernannte das Reichsministerium Dietrich zum Dozenten; ihm wurde die Venia legendi für Erziehungswissenschaft und Philosophie verliehen, er wurde Tübingen zugewiesen.26

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Dietrich am gleichen Tage wie Erich Keller suspendiert (19. Juli 1945) und entlassen (15. Oktober 1945). Beharrlich stellte er sich als Gegner der nationalsozialistischen Politik dar. Im Fragebogen der französischen Militärregierung27 machte er unrichtige und lückenhafte Angaben zu relevanten Details seiner Aktivitäten in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus. So fehlen der Hinweis auf seine Tätigkeit für das Freikorps Epp (obwohl explizit danach gefragt wurde), seine umfangreichen Vortragstätigkeiten im Kampf gegen die Weimarer Republik und für den Nationalsozialismus, seine Funktion als Ortsgruppen- und stellvertretender Kreisschulungsleiter bei der Hirschberger NSDAP-Kreisleitung, seine Gaurednertätigkeit für das Deutsche Volksbildungswerk und für den Beauftragten für das militärische Vortragswesen und die SA-Prüfer-Lehrgänge. Unvollständig ist die Rede- und Literaturliste, für die Jahre 1933 bis 1945 listete Dietrich neben einigen ungedruckten Vorträgen und Aufsätzen lediglich einen Sombart-Aufsatz von 1933, einen Scheler-Aufsatz von 1935 und eine biografische Notiz über Wilhelm Dilthey (1937) auf. Sein Aufsatz "Zur Theorie der Wehrerziehung" (1942) fehlt, ebenso fehlen seine Artikel im Deutschen Adelsblatt, in denen er das NS-System, die Gesetzgebung und den "Führer" in überaus hohen Tönen gelobt und gefeiert hatte, Treue und Gefolgschaft pries und die Deutschen seit 1937 auf einen "Weltkampf" und "Völkerkampf" einschwor.

Im Fragebogen der Französischen Militärregierung gab Dietrich jedoch an, wegen seiner Glaubenszugehörigkeit zu den Baptisten in schweren Konflikt mit der Partei geraten und von ihr "bis zur Parteikanzlei verfolgt" worden zu sein. Mitglied der NSDAP, der SA, vom NSLB und dem NS-Dozentenbund sei er "ausschließlich" durch korporativen Eintritt geworden. Zudem habe er im Winter 1933/34 eine arbeits- und mittellos gewordene "Halbjüdin" als Sekretärin beschäftigt und sie "an unserem Tisch wie ein Glied der Familie aufgenommen." Nicht nur habe er in seinen Vorträgen während des Krieges "zur Entgiftung gehässiger und brutaler Parolen" beigetragen, er habe gar Charles de Gaulle als "französischen Nationalhelden" gezeichnet - nicht als Verräter, wie es die deutsche Propaganda getan habe. Als er vom Synagogenbrand erfahren habe, sei er völlig verstört gewesen. "Der Irrtum war groß - ich gestehe es und sehe es heute erst im ganzen Umfang", so Dietrich. Von Reue, Schuld, Verantwortung, Wiedergutmachung schreibt auch er nichts. Lediglich einem "Irrtum" sei er aufgesessen.28

Vertreten durch seinen Tübinger Anwalt Horst Guckes legte Dietrich seiner Verteidigungsschrift 28 eidesstattliche Erklärungen bei. Ehemalige Schüler, Kollegen, der Vorgesetzte der Hirschberger Lehrerhochschule und Mitglieder der Baptistengemeinde bestätigten seine menschliche Integrität, die starke christlich-religiöse Gebundenheit und die politische Gegnerschaft zum Nationalsozialismus.29 Am 17. Dezember 1948 beantragte der Vertreter des Staatskommissariats, "in I. Linie" Dietrich als "Mitläufer" ohne Maßnahmen einzureihen, ihn "in II. Linie" als entlastet zu erklären. Die Spruchkammer entschied sich für die "zweite Linie": Dietrich wurde entlastet.30

Bald nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt er am Reutlinger Predigerseminar der Evangelischen Gemeinschaft einen Lehrauftrag. Dorthin kam er auf Empfehlung des Tübinger Pastors der Friedenskirche Karl Schütz. Einen Antrag auf Wiedereingliederung in den Lehrkörper der Tübinger Universität stellte Dietrich zwar im Oktober 1950, er zog ihn jedoch am 13. Dezember 1950 zurück. Dietrich starb 1958 in Tübingen mit 67 Jahren.31 Bi der Beisetzung am 16. Juni auf dem Bergfriedhof waren auch Vertreter der philosophischen und theologischen Fakultäten anwesend.32

Einzelnachweise

Mehr
  1. Dieser Aufsatz basiert auf der ausführlichen Darstellung in der Dissertation Hantke, 2015.
  2. Siehe im Folgenden Roos-Schumacher 2000, S. 17ff; Zirlewagen 2000, S. 108ff; StAS: Wü 13 T2 Nr. 2131/006; UAT: 126a/76; Hesse 1995, S. 234f; Tilitzki 2002, S. 898ff.
  3. Der auch "Kyffhäuserverband" genannte VVDSt war in der Kaiserzeit betont deutsch-national, völkisch und antisemitisch ausgerichtet, er propagierte den Führer- und Rassegedanken und hatte großdeutsche Ambitionen. Er lehnte später die Weimarer Republik ab wie auch den Versailler Vertrag und den Young-Plan: Roos-Schumacher 2000, 17ff; Zirlewagen 2000, 108ff.
  4. Der "Juni-Klub" war ein Zirkel rechtskonservativer Intellektueller, der die Weimarer Republik ablehnte und auf unterschiedlichen Ebenen seine ständischen Vorstellungen mit Führertum vertrat, etwa in seinen Publikationsorganen oder in der Berliner "Hochschule für nationale Politik".
  5. Sontheimer 1994, S. 32.
  6. UAT: 126a/76
  7. In der Publikationsliste gab Dietrich jeweils Titel, Datum und Publikation an. Demnach müssen ihm die Artikel von "Asmus Gendrich" zugeschrieben werden: UAT: 126a/76.
  8. Dietrich 1922.
  9. Dietrich 1932, S. 125.
  10. Dietrich 1932, S. 128.
  11. Dietrich 1934/35, S. 412.
  12. Tilitzki 2002, S. 903f.
  13. Dietrich 1937, S. 130ff.
  14. Dietrich 1939, S. 569ff.
  15. Bönisch-Brednich 1994, S. 304f; zitiert nach Werth 1985, S. 340.
  16. Bönisch-Brednich 1994, S. 312.
  17. StAS: Wü 13 T2 Nr. 2131/006, "Mein Verhältnis zur Universität".
  18. Siehe Kurzbiografie.
  19. Kapferer 2001, 214.
  20. Tilitzki, S. 898f.
  21. UAT 149/37, Schreiben Albert Dietrich an den Rektor der Universität Tübingen, zur Weiterleitung an die Landesverwaltung für Kultus, Erziehung und Kunst, Stuttgart, und an die Militärregierung in Baden-Baden vom 12. September 1945.
  22. StAS: Wü 13 T2 Nr. 2131/006, "Mein Verhältnis zur Universität", S. 1f.
  23. StAS: Wü 13 T2 Nr. 2131/006, "Mein Verhältnis zur Universität", S. 1f.
  24. UAT: 126a/76.
  25. UAT126a/76: Schreiben Robert Wetzel an den Rektor vom 3. November 1943.
  26. UAT 126a/76: Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung: Ernennungs-urkunde zum Dozenten für Albert Dietrich vom 20. November 1944.
  27. StAS: Wü 13 T2 Nr. 2131/006, Fragebogen der französischen Militärregierung vom 27. Februar 1947.
  28. StAS: Wü 13 T2 Nr. 2131/006, Entlastungserklärungen von Albert Dietrich.
  29. StAS: Wü 13 T2 Nr. 2131/006.
  30. StAS: Wü 13 T2 Nr. 2131/006.
  31. Hesse 1995, S. 235.
  32. Steckel 2003, S. 50.
  1. Bönisch-Brednich, Brigitte, Volkskundliche Forschung in Schlesien. Eine Wissenschaftsgeschichte, Marburg 1994.

  2. Dietrich, Albert, "Der 30. Januar als Symbol und Wirklichkeit", in: Deutsches Adelsblatt 55/5
    (Januar 1937), S. 130-134.

  3. Dietrich, Albert, "Max Schelers Nachlass (I)", in: Blätter für Deutsche Philosophie (1934/35), S. 411-418.

  4. Dietrich, Albert, "Pazifistischer Frauenkongress", in: Gewissen, 17/4 (24. April 1922), Seite 2 <zefys.staatsbibliothek-berlin.de/index.php> (letzter Zugriff: 26.10.2020).

  5. Dietrich, Albert, "Soziologie am Scheidewege II", in: Deutsche Rundschau (August
    1932), S. 124-130.

  6. Dietrich, Albert, "Zum 50. Geburtstag des Führers", in: Deutsches Adelsblatt 57/17 (April 1939), S. 569-571 .

  7. Hantke, Manfred, "Das Philosophische Seminar: Deutsch bis in die Wurzeln", in: Wiesing, Urban / Brintzinger, Klaus-Rainer / Grün, Bernd / Junginger, Horst / Michl, Susanne (Hg.), Die Universität Tübingen im Nationalsozialismus, Stuttgart 2010, S. 385-434.

  8. Hantke, Manfred, Geistesdämmerung - Das Philosophische Seminar an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen 1918-1945, Dissertation, Tübingen 2015 <hdl.handle.net/10900/63403> (letzter Zugriff: 25.10.2020).

  9. Hesse, Alexander, Die Professoren und Dozenten der preußischen pädagogischen
    Akademien (1926-1933) und Hochschulen für Lehrerbildung (1933-1941)
    , Weinheim 1995.

  10. Roos-Schumacher, Hedwig, "'Mit Gott für Kaiser und Reich' - Die Geschichte der Vereine Deutscher Studenten im Überblick", in: Zirlewagen, Marc (Hg.), Kaisertreue - Führergedanke - Demokratie. Beiträge zur Geschichte des Verbandes der Vereine Deutscher Studenten (Kyffhäuser-Verband), Köln 2000, S. 11-23.

  11. Sontheimer, Kurt, Antidemokratisches Denken in der Weimarer Republik, München 1994 (4. Auflage).

  12. Steckel, Karl, Unterwegs zum Unverwechselbaren. Festgabe zum 90. Geburtstag. Medizinwerk der Evangelisch-Methodistischen Kirche, Stuttgart 2003.

  13. Tilitzki, Christian, Die deutsche Universitätsphilosophie in der Weimarer Republik und im Dritten Reich 2 Bände, Berlin 2002.

  14. Werth, Wolfgang, Die Vermittlung von Theorie und Praxis an den preußischen pädagogischen Akademien 1926-1933, dargestellt am Beispiel der Pädagogischen Akademie Halle/Saale, Frankfurt a. M. 1985.

  15. Zirlewagen, Marc, "Der Kyffhäuser-Verband der Vereine Deutscher Studenten in der Weimarer Republik", in: Marc Zirlewagen, Marc (Hg.), Kaisertreue - Führergedanke - Demokratie. Beiträge zur Geschichte des Verbandes der Vereine Deutscher Studenten (Kyffhäuser-Verband), Köln 2000, S. 108-112.

  1. Staatsarchiv Sigmaringen (StAS): Wü 13 T2 (Staatskommissariat für die politische Säuberung) Nr. 2131/006. Dietrich, Albert Werner Johannes, Prof. Dr. aus Berlin (Geburtsort); Tübingen.

  2. Universitätsarchiv Tübingen: UAT 126a/76. Personalakte Albert Dietrich.