Langbiografie

Otto Fischer

Otto Fischer (1894-1975): Von Schweitzer zu Hitler - Die Leitung des Tübinger Tropengenesungsheims im Nationalsozialismus

Der Name des Mediziners Otto Fischer, der in den 1930er Jahren leitender Arzt im Tübinger Tropengenesungsheim (TGH) und außerordentlicher Professor an der hiesigen Medizinischen Fakultät war, ist in der Historiographie zur Geschichte sowohl der deutschen Tropenmedizin als auch der Tübinger Universität weitgehend unbekannt geblieben. Im Nationalsozialismus aber war Fischer als Propagandist einer NS-konformen Tropenmedizin über Fachkreise und die Tübinger Stadtgrenzen hinaus ein Begriff. Als er Tübingen 1939 verließ, wurden die Hintergründe von der NS-Presse verschwiegen. Ende 1938 war Fischer gemeinsam mit dem Rektorat der Universität Tübingen bei dem Versuch gescheitert, das missionsärztlich geprägte TGH in Erwartung einer baldigen Wiedererlangung der ehemals deutschen Kolonien enteignen zu lassen, um es in eine tropenmedizinische Universitätsklinik umzuwandeln, wobei als Gründungsdirektor Fischer selbst vorgesehen war.

Herkunft, Ausbildung und erste berufliche Stationen

Heinrich Hugo Otto Fischer wurde am 17. März 1894 in Straßburg (Elsass) in eine evangelische Familie geboren.1 Er wuchs in großbürgerlichen Verhältnissen auf. Sein Vater, Fritz Fischer, war Professor der Chirurgie an der Universität Straßburg. Seine Mutter, Annie Fischer geb. Stinnes, war eine Schwester des Schwerindustriellen Hugo Stinnes. Bereits als Jugendlicher kam Fischer mit dem später als Tropenarzt und Philosoph weltbekannt gewordenen Albert Schweitzer in Berührung. In den Jahren 1913 und 1914 unterstützte seine Mutter von Straßburg aus den Aufbau von Schweitzers "Urwaldspital" in Lambarene. Auch in den folgenden Jahrzehnten blieb Annie Fischer eine wichtige Vermittlerin für Schweitzers Kontakte nach Deutschland.2

1912 bestand Fischer das Abitur und begann im selben Jahr, an der Universität seiner Heimatstadt Chemie und Naturwissenschaften zu studieren. 1913 nahm er das Medizinstudium auf. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs meldete er sich als kriegsfreiwilliger Krankenpfleger. 1915 legte er die ärztliche Vorprüfung ab. Daraufhin kam er in verschiedenen Sanitätseinheiten – zunächst als Feldunterarzt und zuletzt als Feldhilfsarzt – zum Einsatz.

Nach dem Weltkrieg setzte Fischer das Medizinstudium in Heidelberg fort und schloss es dort 1920 ab. Im selben Jahr wurde er am Heidelberger Krebsinstitut zum Dr. med. promoviert. Die Volontärassistentenzeit absolvierte Fischer am Pathologischen Institut der Universität Würzburg bei Prof. Dr. med. Martin Benno Schmidt sowie am Allgemeinen Krankenhaus Hamburg-Eppendorf bei Prof. Dr. med. Ludolph Brauer. In Hamburg kam Fischer, der ursprünglich wohl Chirurg hatte werden wollen3 , in Kontakt zum Chefarzt der Klinischen Abteilung des Instituts für Schiffs- und Tropenkrankheiten, Prof. Dr. med. Peter Mühlens, der sein wichtigster akademischer Förderer wurde.

Ende 1921 wurde Fischer von Mühlens für eine Hunger- und Seuchenhilfsexpedition engagiert, die ihn im Auftrag des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in die Sowjetunion führte. Von den tropenmedizinischen Akteuren in Deutschland wurde dieses viel beachtete Unternehmen hauptsächlich aus zwei Gründen unterstützt. Einerseits hatte der Verlust der deutschen Kolonien, der durch den Versailler Vertrag endgültig besiegelt worden war, zur Einengung ihrer Betätigungsfelder geführt, woraufhin die führenden Vertreter einen ausgeprägten Kolonialrevisionismus entwickelt hatten. Zum anderen lockte die Teilnahme an einem Prestigeprojekt für die "deutsche Wissenschaft", die infolge der Zerwürfnisse in den internationalen Wissenschaftsbeziehungen nach dem Krieg weithin isoliert dastand.4 Im Rahmen dieser Expedition, die im Winter 1922 abgeschlossen wurde, übernahm Fischer die Verantwortung für die sogenannte "deutsche Wolgakolonie", wofür ihm das DRK-Ehrenzeichen verliehen wurde.

1925 ging Fischer als Assistent von Mühlens ans Hamburger Tropeninstitut, wo er bis 1931 blieb. Während dieser Zeit reiste er 1926 nach Westafrika, um die Anwendung des Malariamittels Plasmochin zu erproben. Zeitweilig betreute er zudem die Redaktion der Zeitschrift Revista Médica de Hamburgo, die "einer vornehmen und unauffälligen Kulturpropaganda" in lateinamerikanischen Ländern dienen sollte.5 Von 1928 bis 1930 betätigte er sich gemeinsam mit seiner Ehefrau, der Ärztin Gertrud Fischer (geb. Giese), im Auftrag des "Berliner Vereins für ärztliche Mission" als Missionsarzt in Ostafrika.6 Dabei sondierte Fischer für Albert Schweitzer vor Ort, inwieweit es möglich wäre, eines der evangelischen Missionshäuser in dem nunmehr unter britischem Mandat stehenden Gebiet für die Errichtung eines zweiten Tropenspitals nach dem Vorbild von Lambarene zu nutzen.7 Im Oktober 1930 nahm er seine Tätigkeit am Hamburger Tropeninstitut wieder auf. Zum 1. April 1931 wechselte Fischer – kurz vor dem Abschluss seiner Habilitation – als Oberarzt ans TGH.

Zwischen Mission, Wissenschaft und NS-Ideologie: Fischers Engagements in Tübingen

Das 1916 vom Verein "Deutsches Institut für ärztliche Mission" (Difäm) an seinem Sitz in Tübingen gegründete TGH stellte in der Weimarer Republik für Tropenmediziner eine durchaus attraktive berufliche Station dar: Neben dem Hamburger Institut gab es in Deutschland keine vergleichbare Einrichtung zur Versorgung von Patienten mit tropenmedizinischen Erkrankungen. Allerdings stand am TGH die missionsärztliche Traditionslinie im Vordergrund: es war als Erholungsheim für Missionsangehörige und tropenmedizinisches Lehrkrankenhaus für Missionskandidaten gegründet worden.8 Den Vertretern des Difäm, die einen gleichermaßen missionsärztlich, wissenschaftlich und klinisch erfahrenen Arzt suchten, erschien Fischer geradezu als eine ideale Besetzung für die ärztliche Leitung ihres "Missionskrankenhauses in der Heimat".9

Formal stand das TGH seit seiner Gründung unter der Leitung des ehemaligen Missionsarztes Prof. Dr. med. Gottlieb Olpp, der zugleich Direktor des Difäm war und das Fach Tropenmedizin an der Tübinger Universität vertrat.10 Unter der Ägide Olpps, dem weniger an (natur-)wissenschaftlicher Medizin als an seelsorglich-"ganzheitlicher" Betreuung lag, hatte sich das TGH zunächst als Sanatorium für erkrankte Missionsangehörige etabliert. In den 1920er Jahren aber war es unter dem Einfluss von Fischers Vorgänger, Dr. med. Carl Huppenbauer, zunehmend zu einer Ausgestaltung in Richtung eines allgemeinen tropenmedizinischen Krankenhauses gekommen. Diesem Umbruch versprach Fischer weitere Impulse zu verleihen.11 Daneben wünschte die Vereinseinleitung aber auch eine erneute Stärkung des christlichen Profils des TGH. Insgesamt erhoffte man sich von einer langfristigen Bindung Fischers, das Renommee der missionsärztlich inspirierten Tropenmedizin in der Universitätsstadt zu verbessern.

Tatsächlich reichte Fischer schon kurz nach seiner Ankunft am TGH seine – im folgenden Jahr 1932 mit dem angesehenen Martini-Preis ausgezeichnete – Habilitationsschrift in Tübingen ein. Damit erhielt er die Venia Legendi und wurde Teil des Lehrkörpers der Universität. Für das Difäm aber wurde Fischer schon bald zum Politikum. Frühzeitig gab er zu erkennen, dass er zwar an der gewünschten wissenschaftlichen Betätigung, nicht aber am Ausbau des missionarisch-christlichen Charakters der Einrichtung interessiert war. Überdies drängte er schon nach kurzer Zeit auf eine Ablösung des Chefarztes Olpp, an dessen Stelle er selbst treten wollte. Schon 1932 drohte er damit, nach Ostafrika zu gehen, um dort die Leitung der geplanten neuen Schweitzer-Klinik zu übernehmen.12 Auf diese Vorstöße reagierte Olpps Umfeld mit einer antisemitischen Kampagne. Dabei streute man das Gerücht einer jüdischen Herkunft und verband Fischers Ambitionen mit dem antisemitischen Klischeebild vom "jüdischen" Karrieristen.13 In der zutiefst judenfeindlich geprägten Universitätsstadt14 konnte dieses Vorgehen nicht folgenlos bleiben. Zwar stellte sich die ehrenamtliche Vereinsleitung um Paul Lechler jun. geschlossen hinter Fischer, woraufhin beide Kontrahenten vorerst auf ihren Positionen verblieben. Infolge dieser Auseinandersetzungen aber endete praktisch jeder Kontakt zwischen dem Direktor des Difäm und dem Oberarzt des TGH. So blieb der Verein jahrelang tief gespalten.15 Ob die kurz vor der NS-'Machtergreifung' – im Sommer 1932 – gegen Fischer gerichtete Kampagne ausschlaggebend dafür war, dass der Tropenmediziner von 1933 an überaus NS-konform agierte, muss dahingestellt bleiben. Immerhin trat Fischer nicht nach, sondern bereits zwei Wochen vor Hitlers Ernennung zum Reichskanzler in das Nationalsozialistische Kraftfahrkorps (NSKK) ein.16 Zuvor hatte er allerdings immer wieder deutliche Kritik am Nationalsozialismus geäußert und sich unter den Mitarbeitern im TGH auch gegen solche Parteimitglieder gestellt, die ihre "Weltanschauung" unter Patienten propagiert hatten.17

Im Difäm und im TGH traf die nationalsozialistische Machtübernahme gleichermaßen auf breite Zustimmung.18 Gerade Fischer erarbeitete sich bald den Ruf eines politisch zuverlässigen Mediziners. So hob das Rektorat der Universität Tübingen bei Verhandlungen über seine Berufung zum außerordentlichen Professor für Tropenhygiene 1936 gegenüber dem Reichserziehungsministerium (REM) hervor, Fischer habe sich "eindeutig zur nationalsozialistischen Weltanschauung bekannt und ist für sie werbend tätig".19 Noch im Jahr 1933 trat Fischer dem Nationalsozialistischen Deutschen Ärztebund (NSDÄB) bei; 1934 wurde er Mitglied im Nationalsozialistischen Lehrerbund (NSLB); im NSKK avancierte Fischer zum "Weltanschauungsreferenten". Die Aufnahme in die NSDAP gelang ihm dagegen erst 1937 nach der Aufhebung der Aufnahmesperre, die im Mai 1933 angesichts von massenhaften Parteibeitritten verhängt worden war.20

Im TGH erlangte er im Laufe der 1930er Jahre durch personelle Aufstockungen und Erweiterungen der medizinisch-wissenschaftlichen Einrichtungen immer weitere Freiräume für seine klinisch-epidemiologischen Forschungsinteressen.21 Nach Olpps Pensionierung wurde er 1937 auch offiziell zum Chefarzt des TGH ernannt.22 Im selben Jahr stärkte schließlich noch der prestigeträchtige Neubau des Tropenkinderheims Fischers Position in Tübingen.23 Bei alledem verstand es Fischer, dem TGH als einer aufstrebenden Therapie- und Forschungseinrichtung mediale und politische Aufmerksamkeit zu verschaffen. Insbesondere von Kooperationen mit den NS-Auslandsorganisationen erhoffte er sich dabei eine maximale Außenwirkung. Auch entfaltete er eine rege Vortragstätigkeit. In seinen Forschungs- und Publikationstätigkeiten widmete sich Fischer vermehrt staats- und parteikonformen Themen wie "Volksbiologie", "Auslandsdeutschtum" und "rassischer" Siedlungspolitik.24 1938 schließlich reiste er gemeinsam mit einer Würzburger Studentengruppe in eine "deutsche Siedlung" im rumänischen Teplitz, um vor Ort medizinische, hygienische, volkskundliche und rassenanthropologische Erhebungen durchzuführen. Ziel dieser Exkursion war ein Erkenntnisgewinn zur "völkische[n] Zukunft" dieser Siedlungen.25

Fischers politisches Engagement blieb nicht unbemerkt: Die Auslandsstellen des NSLB und der Reichsärztekammer zeigten sich "lebhaft an der Entwicklung des Tropengenesungsheims interessiert".26 Tatsächlich war das TGH bald auch in der überregionalen NS-Presse wie beispielsweise dem Völkischen Beobachter dermaßen präsent, dass es zur Irritation und Verärgerung von Fischers akademischem Lehrer Mühlens sogar eine dominierende Rolle gegenüber dem renommierten Hamburger Tropeninstitut zu spielen schien.27

Vom Difäm wurden Fischers politische Aktivitäten lange mitgetragen28 - bis 1938 evident wurde, dass der Leiter des TGH gemeinsam mit dem Rektorat der Universität Tübingen versuchte, das tropenmedizinische Krankenhaus aus dem missionsärztlichen Kontext herauszulösen, um es in die Medizinische Fakultät zu integrieren. Beide Seiten beabsichtigten die Einrichtung eines tropenmedizinischen Lehrstuhls und Instituts, wobei Fischer selbst in erster Linie auf einen Karrieresprung spekulierte, während das Rektorat vor allem an der Etablierung von "Auslandswissenschaften" in Tübingen interessiert war.29 An dieser Stelle aber war die Vereinsleitung des Difäm nicht mehr bereit, eine in ihren Augen seit Langem fortschreitende "Verweltlichung" des missionsärztlichen Krankenhausbetriebs bis zur letzten Konsequenz mitzutragen.30 Am 2. November 1938 kam es zur fristlosen Entlassung Fischers durch den Vereinsvorsitzenden Lechler31 , der dabei bewusst eine – noch jahrelang schwelende – "Belastungsprobe"32 mit der Universität sowie den lokalen Vertretern des Staats und der Partei in Kauf nahm.33 Direkt zu Beginn dieser Auseinandersetzungen hatte der Rektor, Prof. Dr. med. Hermann Hoffmann, diesen Machtkampf als Ausdruck einer "weltanschaulichen Differenz: Bekenntnisfront = Lechler gegen Partei = Fischer" gewertet und zunächst "keine andere Lösung" gesehen, als "die förmliche Enteignung des Tropengenesungsheims und seine Eingliederung als Institut in den Rahmen der Universität"34 Schon einen Monat später aber hatte Fischer, der sich in dieser Zeit mit einem erneuten Streuen antisemitisch motivierter Gerüchte um seine Herkunft konfrontiert sah, jeden Rückhalt in Tübingen verloren.35 Zum Oktober 1939 wechselte er nach Wien, um einem Ruf an die dortige Universität zu folgen.36

Fischers spätere Karriere

In Wien übernahm Fischer die Leitung der Tropenabteilung, die am dortigen Hygiene-Institut erst noch eingerichtet werden sollte. Anknüpfend an seine früheren Untersuchungen spezialisierte er sich hier auf die "volksbiologischen und hygienischen Fragen der deutschen Volksgruppen im Osten und Südosten des Reiches".37 Im Zweiten Weltkrieg kam Fischer im Rahmen der genozidalen Rasse- und Siedlungspolitik des Regimes in verschiedenen Funktionen zum Einsatz: Er gehörte u.a. dem Stab des "Deutschen Hauptbevollmächtigen für die Umsiedelung" der Bessarabiendeutschen an; 1943 inspizierte Fischer für das Hygiene-Institut der Waffen-SS deutsche Siedlungsgebiete in der Ukraine.38 Seit 1942 hatte er daneben die Leitung eines neu eingerichteten Lazaretts für Tropenkrankheiten in München inne.39

Nach dem Ende der NS-Diktatur wurde Fischer seiner Stellung an der Universität Wien enthoben und im Lager Moosburg interniert.40 1948 entlassen, kam er zunächst im "Heimkehrerkrankenhaus" im westfälischen Hemer unter. 1949 wechselte er als tropenmedizinischer Sachbearbeiter an das Versorgungsamt Düsseldorf. Dort wurde er noch 1953 verbeamtet – wenige Jahre bevor er 1959 als Oberregierungsmedizinalrat in Rente ging. Im Ruhestand betätigte sich Fischer weiterhin gutachterlich, u.a. für den Siemens-Konzern.

Innerhalb seiner Fachdisziplin genoss er nach 1945 ein respektables Ansehen. So verlieh ihm das Hamburger Tropeninstitut 1959 die Bernhard-Nocht-Medaille.41 1961 zählte Fischer zu jenen 14 Medizinern, Pharmazeuten und Industrievertretern, die sich im Düsseldorfer Industrieclub versammelten, um die Wiedergründung der "Deutschen Tropenmedizinischen Gesellschaft" vorzubereiten.42 1974 ehrte ihn das Deutsche Ärzteblatt zu seinem 80. Geburtstag mit einem ausführlichen biografischen Porträt, das jeden Hinweis auf seine Rolle in der NS-Zeit vermied. Stattdessen wurde hier das bewegte Lebensbild eines tropenmedizinischen "Abenteurer[s]" gezeichnet, der "dem Nachwuchs als Vorbild" dienen könne.43 Ein knappes Jahr später, am 9. März 1975, starb Otto Fischer.44

Einzelnachweise

Mehr
  1. Die folgenden bloßen Fakten zu Fischers Herkunft, Ausbildung und beruflichen Stationen, wenn nicht anders ausgewiesen, nach: Fischer 1932; Flamm 2007, S. 1; Knoche 1974; Schuder 1983, S. 970; Difäm H 41: Lebenslauf Otto Fischer (undat.); UAT 126/162 (Personalakte Otto Fischer); UAT 125/159 Nr. 24: Lebenslauf Otto Fischer im Schreiben des Dekans der Medizinischen Fakultät Tübingen an den Rektor der Universität Tübingen vom 20.1.1936. Die Recherchen im Difäm-Bestand stammen von Karin Engels. Sie wurden im Rahmen ihrer Promotion über das Difäm vor der Übergabe an das Landeskirchliche Archiv (jetzt: Bestand K 31) ausgewertet. Die folgenden Nachweise entsprechen der damals angetroffenen Hefterzählung (Difäm H).
  2. Oelser 1990; Zager 2006, S. 131.
  3. So Knoche 1974, S. 895.
  4. Eingehend zu dieser Expedition: Wulf 1994, S. 13-26.
  5. Fischer 1932; Weß 1992, S. 42 (obiges Zitat ebd.).
  6. Oelsner 1990, Anm. 4.
  7. Dieses Vorhaben Schweitzers, das Fischer noch nach seiner Rückkehr unterstützte und bis in den Herbst 1933 mitverfolgte, zerschlug sich aus diversen Gründen. Dazu ausführlich: Oelsner 1990.
  8. Eingehend zur Geschichte des Difäm und des TGH jetzt: Engels 2018.
  9. Difäm H 45: Protokoll der gemeinsamen Sitzung des Difäm-Ausschusses und der erweiterten Tübinger Ortskommission am 7.11.1930.
  10. 1917 war er zum ersten außerordentlichen Professor für dieses Gebiet ernannt worden. Difäm H 8: Schreiben des Kultusministeriums des Kirchen- und Schulwesens, 4.7.1917.
  11. Difäm H 41: Fischer an Olpp, 10.12.1930.
  12. Difäm H 1: Knapp an Lechler am 21.7.1932.
  13. Difäm H 44: Meinhof an Baumann, 9.9.1932; Difäm H 1.: Olpp an Lechler am 19.10.1932.
  14. Dazu etwa Seidl 2015, S. 21f.
  15. Eingehend zum Konflikt zwischen Olpp und Fischer: Engels 2018, S. 323-335.
  16. UAT 126/162: Karteikarte Fischer, Otto, 9.2.1936.
  17. Difäm H 2: Edel an Lechler, 25.11.1938; Difäm H 9: Lechler: Herbst 1938 - 44. Besprechung mit Kreisleiter Rauschnabel/Tübingen - 14.11.{1938} vorm.
  18. Siehe die Äußerungen in der Ansprache von Paul Lechner jun. in: Deutsches Institut für Ärztliche Mission (1934), S. 30, sowie Engels 2018 S. 267-293, 337-351, 419-438.
  19. UAT 126/162: Rektor der Universität Tübingen an das REM, 31.1.1936.
  20. Engels 2018, S. 357 und 436ff.; UAT 126/162: Personalbogen Otto Fischer; Karteikarte Fischer, Otto, 9.2.1936. Zur Aufnahmesperre siehe etwa Grüttner 2014, S. 101.
  21. U.a. Difäm H 45: Protokolle der Jahres-Ausschuss-Sitzungen vom 5.11.1935 und 2.11.1936.
  22. Difäm H 2: Geschäftsordnung für den Vorstand des Deutschen Instituts für ärztliche Mission e.V. Tübingen vom 15.6.1937.
  23. Bes. Difäm H 2 : Lechler an Knapp, 27.10.1937.
  24. Dazu u.a. Difäm 51: Fischer an das Reichsministerium des Inneren, Berlin, 3.5.1937; sowie den lobenden Rückblick der Fakultät auf Fischers Tätigkeiten in: UAT 126/162: Medizinische Fakultät Tübingen an den Rektor der Universität Tübingen am 29.6.1939.
  25. UAT 126/162: Otto Fischer, Bericht über meine Reise nach Rumänien (Herbst 1938), Zitate ebd., S. 1 u.2. Siehe zu dieser Expedition zudem Fiebrandt 2014, S. 104-107.
  26. UAT 117C/500: Hoffmann an Reichsstatthalterei Stuttgart (Spiess), 31.10.1938.
  27. Wulf 1994, S. 85.
  28. Difäm H 1: Knapp an Lechler, 29.5. und 20.6.1933; sowie den Überblick in Engels 2018, S. 439-459.
  29. V.a. Difäm H 9: Lechler: Herbst 1938 - 2.) Brief Knapp, 27.8.1938.
  30. U.a. Difäm H 3: Lechler: Herbst 1938 - 3.) Besprechung mit Lilienfein, 3.10.38.
  31. Difäm H 9: Lechler: Herbst 1938 - 18. Auseinandersetzung mit Prof. Fischer am 2.11.38 11-11.38. UAT 117C/500: Denkschrift Oberregierungsrat Dr. Knapp über die Vorgänge im Tropengenesungsheim, 9.11.1938; Knapp an Hoffmann am 16.11.1938 (dort auch weitere Dokumente zu Fischers Entlassung).
  32. Difäm-H 35: Lechler an Knapp, 3.2.1942.
  33. Engels 2018, S. 511-543.
  34. Difäm H 34: Hoffmann an den Kultminister, 4.11.1938; UAT 117C/500: Hoffmann an Gaugeschäftsführung in Stuttgart, 5.11.1938.
  35. Difäm H 3: Lechler an Olpp, 17.12.1938.
  36. Difäm H 35: Lindner, Vorstand der 2. Wiener Augenklinik, 26.7.1940. In Tübingen gelang es Lechler gemeinsam mit Dr. med. Samuel Müller, einem ehemaligen Missionsarzt, der 1937 Olpps Nachfolger als Direktor des Difäm geworden war, weitere Übernahmeversuche durch die Universität abzuwehren und die missionsärztlichen Einrichtungen in eigener Regie weiterzuführen: Engels 2018, S. 419-598.
  37. Flamm 2007, S. 1.
  38. Ebd.; Fiebrandt 2014, S. 105 (Anm. 326).
  39. Knoche 1974, S. 895.
  40. Difäm H 9: Fischer an Lechler, 30.10.1946. Difäm H 24: Aichinger an Lechler, 31.12.1946.
  41. UAT 190/1: Übersicht Verleihungen der Bernhard-Nocht-Medaille.
  42. Knobloch 2007, S. 21.
  43. Knoche 1974, Zitate S. 895 u. 896.
  44. Nachruf in der Zeitschrift des Verbands der Heimkehrer (VdH). Kürzel des Autors: E.G.S.
  1. Deutsches Institut für Ärztliche Mission (Hg.), Die 25-Jahr-Gedenkfeier und die Jahresversammlung des Deutschen Instituts für ärztliche Mission und des Verbandes der Vereine für ärztliche Mission, Tübingen 1934

  2. Engels, Karin, Medizin und Mission. Das Deutsche Institut für ärztliche Mission in Tübingen. Ärztliches Engagement von Ärzten in deutschen evangelischen Missionen vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs, Dissertation Universität Heidelberg 2018.

  3. Fiebrandt, Maria, Auslese für die Siedlergesellschaft. Die Einbeziehung Volksdeutscher in die NS-Erbgesundheitspolitik im Kontext der Umsiedlungen 1939-1945, Göttingen 2014.

  4. Fischer, Otto, "Fischer, Otto", in: Olpp, Gottlieb (Hg.), Hervorragende Tropenärzte in Wort und Bild. Mit 71 Tafeln, München 1932, S. 133-134.

  5. Flamm, Heinz, "Die Geschichte der Tropenmedizin und Medizinischen Parasitologie in Österreich", in: Wiener Klinische Wochenschrift Jahrgang 110 (2007), Supplement Nr. 3, S. 1-7.

  6. Grüttner, Michael, Das Dritte Reich 1933-1939, Stuttgart 2014.

  7. Knobloch, Jürgen, Die hundertjährige Geschichte der DTG von 1907 bis 2007, Berlin 2007.

  8. Knoche, Bernhard, "Ein Kapitel Tropenmedizin. Professor Dr. med. Otto Fischer zum Achtzigsten", in: Deutsches Ärzteblatt Nr. 12 (1974), S. 895-896.

  9. Oelsner, Reiner, "Albert Schweitzers Ostafrikapläne und die Berliner Mission. Nach einem bisher unveröffentlichten Briefwechsel der Jahre 1929 bis 1936", in: Sudhoffs Archiv Jahrgang 74 (1990), S. 45-74.

  10. Schuder, Werner (Hg.), Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 1983, Berlin / New York 1983.

  11. Seidl, Ernst, "Forschung – Lehre – Unrecht. Das Jahresthema 2015 des MUT", in: Seidl, Ernst (Hg.), Forschung – Lehre – Unrecht. Die Universität Tübingen im Nationalsozialismus, Tübingen 2015, S. 21-30.

  12. Weß, Ludger, "Tropenmedizin und Kolonialpolitik: Das Hamburger Institut für Schiffs- und Tropenkrankheiten 1918-1945", in: 1999. Zeitschrift für Sozialgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts Jahrgang 7 (1992), H. 4, S. 38-61.

  13. Wulf, Stefan, Das Hamburger Tropeninstitut 1919 bis 1945. Auswärtige Kulturpolitik und Kolonialrevisionismus nach Versailles, Berlin / Hamburg 1994.

  1. Landeskirchliches Archiv Stuttgart (LKAS) Bestand K 31 (ehemals: Difäm H 1-3, H 8-9, H 35, H 41, H 44-45, H 51).

  2. Universitätsarchiv Tübingen: UAT 117C/500.

  3. Universitätsarchiv Tübingen: UAT 125/159.

  4. Universitätsarchiv Tübingen: UAT 126/162.

  5. Universitätsarchiv Tübingen: UAT 190/1.