Kurzbiografie

Karl Adam

Karl Borromäus Adam wurde 1900 in Regensburg zum Priester geweiht. 1904 promovierte er in München, wo er 1915 Professor für Katholische Theologie wurde. 1917 erfolgte die Berufung als Professor in Straßburg und 1919 auf den Lehrstuhl für Dogmatik in Tübingen. 1924 publizierte er Das Wesen des Katholizismus. Adam setzte sich in Wort und Schrift für Vereinbarkeit von Katholizismus und Nationalsozialismus ein, mit der Hoffnung, die deutsche katholische Kirche in einem völkischen Religionsverständnis erneuern zu können. Er äußerte sich in Wort und Schrift antisemitisch und rassistisch. Nach 1940 war er Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft für den religiösen Frieden nationalsozialistischer Priester. 1948 erfolgte seine Emeritierung. Die 1966 nach Karl Adam benannte Straße in Tübingen wurde 2011 in Johannes-Reuchlin-Straße umbenannt.

  1. Burkhard, Dominik, "Die Entwicklung der Katholisch-Theologischen Fakultät", in: Wiesing, Urban / Brintzinger, Klaus-Reiner / Grün, Bernd / Junginger, Horst / Michl, Susanne (Hg.), Die Universität Tübingen im Nationalsozialismus, Stuttgart 2010, S. 119-175.

  2. Denzler, Georg, "Antijudaismus und Antisemitismus in der Theologie unseres Jahrhunderts: Karl Adam, Michael Schmaus und Anton Stonner", in: Facta Universitas 1 (1997), S. 11-20.

  3. Scherzberg, Lucia, "Katholizismus und völkische Religion 1933-1945", in: Puschner, Uwe / Vollnhals, Clemens (Hg.), Die völkisch-religiöse Bewegung im Nationalsozialismus: Forschungs- und problemgeschichtliche Perspektiven, Göttingen 2012, S. 299-334.

  4. Scherzberg, Lucia, Karl Adam und der Nationalsozialismus, Saarbrücken 2011 <universaar.uni-saarland.de/journals/index.php/tg_beihefte/issue/view/7/showToc> (letzter Zugriff 28.04.2020).